Caporetto: Der Name einer obskuren Stadt, jetzt slowenisch, ist seit 101 Jahren gleichbedeutend mit Niederlage. Im Oktober 1917 erlebte die italienische Armee in Caporetto eine dramatischere Wende als anderswo in ihrer Geschichte, dramatischer, weil sie in Italien gekämpft wurde. Die Städte des Nordens waren gefährdet: Mailand, Venedig, Padua fürchteten, die Eindringlinge wieder auf ihren Straßen zu sehen.

Die Verteidigung

Aber Caporetto war auch ein Anfang: 56 Jahre nach der Wiedervereinigung erkannten sich erstmals alle Italiener als Volk und fanden sich als ein Mann wieder, der für sein eigenes Land zur Verteidigung und für seine eigene Flagge kämpfte. Während die Flüchtlinge aufgenommen wurden, erreichten die 18-Jährigen die Front. Die Verteidigungslinie setzte sich auf den Piave, die murmelte: „Der Ausländer geht nicht vorbei“, gleichzeitig stoppte der strategische Vorsprung des Monte Grappa die österreichisch-deutsche Welle. "Monte Grappa, du bist meine Heimat" sangen die Italiener, als sich die Front stabilisierte und die Armee den Winter in garnierteren Stellungen verbrachte. Der Wechsel an der Spitze der Armee brachte eine neue Strategie mit sich, die neue Spezialität der "Arditi" wurde mit Angriffsaufgaben komplett neu organisiert und mit brandneuen Waffen ausgestattet. 1918 wurde zum Wendepunkt. Im Juni wurde eine neue feindliche Offensive auf Montello (TV) gestoppt.

Caporetto

Die Helden

Damals verlor der Flieger-Ass Francesco Baracca auf Montello sein Leben, ein unüberbrückbarer Verlust für die neue Luftwaffe. Tatsächlich war es nicht nur ein Landkrieg: Der Himmel wurde von Flugzeugen zerfurcht, die von echten Luftrittern gesteuert wurden (Baracca kam von der Kavallerie-Armee). Ihre Taten erstaunten die Welt: Am 9. August 1918 überflogen die elf Doppeldecker des 87. Geschwaders unter dem Kommando von Gabriele D'Annunzio und Natale Palli Wien. Es war eine epische Leistung, die den Feind erschütterte, ohne einen Schuss abzufeuern oder eine Bombe abzuwerfen. Die Marine verteidigte mit mobilen Batterien die Piavemündung und Venedig und brachte den Angriff auf große feindliche Schiffe. Die Österreicher verloren im Dezember 1917 in Triest das Schlachtschiff Wien, im darauffolgenden Juni die Santo Stefano in der Adria, beide von der MAS von Luigi Rizzo angegriffen. Am 1. November 1918 versenkten die Raider Paolucci und Rossetti das Schlachtschiff Viribus Unitis im Hafen von Pola. An diesem Tag jedoch war nun das Schicksal des Krieges entschieden.

 

Sieg

Am 24. Oktober hatte ein heftiges Artilleriefeuer die italienische Offensive ausgelöst: Die Österreichisch-Deutschen leisteten erbitterten Widerstand, doch am 28. Oktober überquerte die italienische Armee erneut den Piave und zielte auf Vittorio Veneto, der zum Mittelpunkt der Schlacht wurde. Nach 51 Monaten Krieg gegen die Österreicher scheiterte die Binnenfront und der Rückzug wurde zur Niederlage: Am 3. November unterzeichneten die Bevollmächtigten aller an der italienischen Front beteiligten Armeen in Villa Giusti (PD) den Waffenstillstand. Am selben Tag marschierte die italienische Kavallerie in Trient ein und die Bersaglieri gingen von CT Audace in Triest aus. Die November 4 1918 Marschall Diaz könnte das letzte Kriegsbulletin herausgeben: das Victory Bulletin. Der Krieg war gewonnen, die Vereinigung Italiens vollzogen.

Die Schlacht von Vittorio Veneto vor 100 Jahren letzte Änderung: 2018-11-03T09:00:19+01:00 da Giorgio Pauletti

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