Die neuen digitalen Technologien stellen sich in den Dienst des unschätzbaren künstlerischen und kulturellen Erbes, das im Historischen Archiv der Päpstlichen Universität Gregoriana aufbewahrt wird. Die renommierte Universität ist seit ihrer Gründung im Jahr 1551 durch den Heiligen Ignatius von Loyola die Hüterin vieler der außergewöhnlichsten Geniewerke unserer Vergangenheit.
Balance zwischen Tradition und Innovation für eine ewig gegenwärtige Vergangenheit
In einer zunehmend ätherischen Welt, die von digitaler Technologie dominiert wird, ist es endlich möglich, die Vorteile der technologischen Entwicklung zu nutzen. Ziel ist es, die Vergangenheit, die Schätze des Wissens und damit unsere kulturellen Wurzeln zu bewahren und weiterzuentwickeln. Die Initiative entstand aus der Zusammenarbeit zwischen der Pontificia Università Gregoriana e White Exchange Spa, ein italienisches Unternehmen, das bei der Einführung und Implementierung modernster digitaler Technologien führend ist.
Das Archiv der Gregoriana-Universität enthält Werke und Dokumente, die für die kulturelle und künstlerische Entwicklung der Menschheit von entscheidender Bedeutung sind, deren immenser historischer Wert jedoch in vielen Fällen eine Ursache für die extreme Fragilität dieser Werke ist und somit ihre Verwendbarkeit einschränkt die Verbreitung. Mit der von White Exchange bereitgestellten Technologie können diese Hindernisse überwunden werden. Dies ist möglich, indem einzigartige und zertifizierte digitale Darstellungen der im Historischen Archiv aufbewahrten Werke erstellt werden, die in der Lage sind, das Erbe des Historischen Archivs zu bewahren und zu unterstützen, das kontinuierliche Pflege und Ressourcen erfordert.
Der erste Buchstabe
Die ersten Dokumente, die zum Start des Projekts ausgewählt wurden, sind zwei Briefe von Galileo Galilei, zwei konkrete Zeugnisse des hundertjährigen Engagements der Jesuiten auf der Suche nach „sapientia“.
Der erste Brief vom 30. Dezember 1610 ist an Cristoforo Clavio gerichtet. Der Jesuit ist vor allem für die Festlegung des Gregorianischen Kalenders im Jahr 1582 bekannt und beschreibt die Beobachtungen der Jupitermonde. Aus den Worten, die Galileo Galilei an den Jesuiten Christoph Clavius schrieb, geht die Außergewöhnlichkeit der intellektuellen Beziehung hervor, die diese beiden „magistri astronomiae“ verband. Die beiden Gelehrten waren Pioniere in der Erforschung und Beobachtung von Himmelskörpern. Insbesondere konnte Clavio die sensationellen astronomischen Entdeckungen bestätigen, die Galilei 1610 mit dem Teleskop gemacht und ihm brieflich mitgeteilt hatte: die Entdeckung der vier Jupitermonde, die er zu Ehren der Medici-Familie „Medici-Planeten“ nannte und die Phasen der Venus, die eines der Schlüsselargumente zur Bestätigung der heliozentrischen Theorie waren.
Der zweite Brief
Der zweite Brief betrifft Beobachtungen der Mondoberfläche vom 7. Januar 1610. Dank des Teleskops konnte Galilei erstmals die Diskontinuität der Mondoberfläche beobachten. Bis zu diesem Zeitpunkt galt die Mondoberfläche als vollkommen homogen, höchstens mit einigen dunklen Flecken gesprenkelt, die sogar mit bloßem Auge sichtbar waren. Was er sah, versuchte Galilei in den Zeichnungen wiederzugeben, wobei das Hell-Dunkel den Teil der Mondoberfläche hervorhebt, der zu verschiedenen Zeiten von der Sonne beleuchtet wurde. Die erste Entdeckung war, dass die Trennlinie zwischen den beleuchteten und dunklen Teilen des Mondes nicht so klar war, wie gedacht und von der Erde aus gesehen. Um Galileis Worte zu verwenden, hatte es stattdessen „einen sehr verwirrenden, widerspenstigen und harten Begriff“, wie aus den Zeichnungen deutlich hervorgeht. Diese weisen auch einige Flecken auf, deren Anwesenheit laut dem pisanischen Wissenschaftler nichts anderes darauf hindeuten könne, dass die Mondoberfläche „rau und uneben“ sei.
In der Verbindung von Innovation und Tradition liegt die Stärke einer Initiative, die eine Säule der Aufwertung des künstlerischen Erbes darstellt.